Vom Leben an der römischen Grenze
Vor 2000 Jahren teilte eine Linie Europa in zwei Gebiete: Der Limes zog sich von Schottland über den Nahen Osten bis nach Afrika und markierte die Außengrenze des Römischen Reiches. Doch diese Grenze war keine undurchlässige Mauer: Nur an wenigen Abschnitten war sie mit Wällen und Palisaden befestigt. In Niedergermanien begrenzten in regelmäßigem Abstand gesetzte Kastelle und Wachtürme und der Rhein das römische Herrschaftsgebiet.
Tatsächlich war der Limes nicht nur militärisches Bollwerk, sondern auch Zone kulturellen Austausches.
Die Stationierung Tausender römischer Soldaten mit ihren Familien führte zu einem regen Warenverkehr und zur Gründung zahlreicher Städte. Hier trafen sich Menschen aus der ganzen Welt.
In den letzten Jahren ist der Limes als Teil der europäischen Geschichte wieder verstärkt ins Bewusstsein gerückt. Inzwischen sind der Obergermanisch-Rätische Limes in Süddeutschland sowie der Hadrians- und Antoniuswall in Großbritannien Teil des Weltkulturerbes. Für den Niedergermanischen Limes von Bad Breisig am Rhein bis zur niederländischen Nordseeküste wird aktuell ein Antrag auf die Eintragung als Weltkulturerbe vorbereitet.
Die Ausstellung ließ einen Teil des großen europäischen Bauwerks wieder lebendig werden und fragte nach den Spuren des Limes am Niederrhein und in Neuss. Dabei ging es nicht nur um die baulichen Relikte, sondern auch um die Fragen, wie die Menschen in Novaesium mit dieser Grenze lebten.