Der Kunstverlag A. Felgner
Im Jahr 1844 wird in Berlin die Kunstverlagshandlung und Lithographische Anstalt A. Felgner gegründet. Das Programm des Verlags umfasst Lithografien, Ölfarbendrucke, Reliefs und Buntdrucke. Einen hohen Wiedererkennungswert haben die zumeist mit einem breiten schwarzen Rand versehenen Populargrafiken aufgrund ihrer auffälligen Konturenbetonungen. Ganze Reihen von aufgeklebten, kleinteiligen Blatt- oder Sternformen aus Gold- und Silberfolien betonen die Umrisse der abgebildeten Figuren. Nicht selten haben die sogenannten Tinsel auch die Form von Vasen, Zeptern oder Blüten, die eigens in Spezialfabriken hergestellt werden. Heute werden diese auffälligen, schillernden Arbeiten vielfach als überladen oder kitschig empfunden. Bemerkenswert ist, dass der Verlag mit Werken ganz anderer Erscheinung noch eine weitere Käuferschicht anzusprechen sucht. Für die gehobene, gutbürgerliche Klientel werden Lithografien nach sorgfältig gezeichneten Blättern produziert, die dem interessierten Bildbetrachter alle notwendigen Informationen zu Urheber und Bildthema liefern.
Mit mehr als fünfzig Blättern besitzt das Clemens Sels Museum Neuss dank großzügiger Schenkungen und Zukäufe einen Bestand, der einen repräsentativen Eindruck von dem vielseitigen Programm der Kunstverlagshandlung A. Felgner wiedergibt. In der Ausstellung im Feld-Haus wird dem Publikum eine Auswahl der herausragendsten Objekte der Sammlung gezeigt.