Römische Küche in einer germanischen Provinz
Ob Rübe, Zwiebel oder Sellerie, Apfel, Birne oder Kirsche und Huhn: Die Römer trugen heute vertrautes Gemüse, Obst und Geflügel erstmals in die Provinzen ihres Reiches. In den germanischen Provinzen sicherten römische Landgüter die Versorgung der Militärlager, Städte und Dörfer. Selbstverständlich verzichtete der fern der Heimat lebende Römer auch hierzulande nicht auf die gewohnten Genüsse – und so erreichten Olivenöl, Fischsauce und Wein, Feigen, Datteln und Pfefferkörner als luxuriöse Importware den Nordwesten des Imperiums.
Am Beispiel der Colonia Claudia Ara Agrippinensium (Köln) und deren Umland wurde die kulinarische Romanisierung einer Region nachgezeichnet – vom Anbau bis zum Gelage: Einheimische und mediterrane Speisegewohnheiten verbanden sich zu einer im doppelten Sinne „grenzenlosen" Gaumenfreude.
In der Ausstellung wurde aber nicht nur das zivile, sondern auch das militärische Leben beleuchtet. Wie sah die Ernährung der Soldaten aus, denen hohe körperliche Leistungen abverlangt wurden?
Die in Kooperation mit dem Labor für Archäobotanik der Universität zu Köln erarbeitete Ausstellung zeigte, dass sich schon vor 2000 Jahren am Niederrhein eine verfeinerte Esskultur etablierte. Dabei gaben nicht nur kürzlich ausgegrabene Funde aus dem LVR-Amt für Bodendenkmalpflege und Antiken aus dem LVR-Landesmuseum Bonn und dem Römisch-Germanischen Museum Köln, sondern auch neue archäobotanische Forschungsergebnisse spannende Einblicke in die Esskultur vor 2000 Jahren. Damit die Sinne nicht zu kurz kamen, gabt es für Jung und Alt vieles zum Anfassen, Ausprobieren, Sehen und Hören.