Tierdarstellungen aus aller Welt auf Populärer Druckgrafik
Tiermotive erfreuen sich bis heute großer Beliebtheit. Die Öffentlichkeit klickt grimmig schauende Katzen zu viralen Internetstars, Videos von entzückenden Jungtieren werden millionenfach abgerufen und auch die Werbebranche macht sich die verkaufsfördernden Vierbeiner zu Nutze. Dass sich Tierdarstellungen in der Zeit industriell gefertigten Wandschmucks bereits massenhaft verbreiteten, zeigte die Ausstellung im Museum für Populäre Druckgrafik.
Die Vielfalt der dargestellten Kreaturen, aber auch der Einsatz der Motive variiert. Bilder von Hunden mit Kindern sind feste Darstellungstypen:
Die Verbindung des Schützenden mit dem Zarten. Geschichten, in denen das ertrinkende Kind vom Hund gerettet wird, bezeugen das unerschütterliche Verantwortungsbewusstsein der Vierbeiner. Auch Bilder von verspielten Katzen erfreuten sich schon im 19. Jahrhundert großer Beliebtheit. Pferde wurden in verschiedenen Zusammenhängen gezeigt: beim Einsatz im Krieg, als Reittier auf der Jagd und gleich gruppenweise vor eine Kutsche gespannt. Auch auf Darstellungen von Bauernhöfen sind alle genannten Tiere, erweitert um Kühe, Schafe, Hühner und Schweine, wiederzufinden. Idyllische Landschaften zeigen ziehende Herden vor weitem Horizont.
Gesondert dargestellt wurden die Tiere des Waldes. In diese Gruppe ist auch der bekannte Röhrende Hirsch zu verorten. Exotische Tiere hingegen finden sich vorwiegend auf den belehrenden Bilderbogen der Zeit oder auch in präziser Ausführung in den aufkommenden populären Enzyklopädien. Didaktische Absichten sind oft auf Bildern, die Tiere gemeinsam mit Kindern zeigen, erkennbar. Im religiösen Kontext finden sich Tiere als Attribute von Heiligen wieder. So lässt sich der Evangelist Markus an dem ihm zugehörigen Löwen erkennen.
Tiere tauchen freilich auch in unterhaltsamen, lustigen Episoden auf. In Bildergeschichten und Fabeln werden den Tieren menschliche Züge verliehen.
Der Betrachter erkennt sich selbst in der Kreatur.