–  Clemens Sels Museum Neuss

Italien so nah

Johann Anton Ramboux (1790-1866)

2016 jährte sich der Todestag von Johann Anton Ramboux (1790–1866) zum hundertfünfzigsten Mal. Anlässlich dieses Jubiläums ehrte das Clemens Sels Museum Neuss den Künstler mit einer Ausstellung von knapp hundert Aquarellen aus dem faszinierenden Werkkomplex „Museum Ramboux“.

Die Arbeiten entstanden auf mehreren Reisen, die Ramboux in der Zeit von 1816 bis 1842 nach Italien unternommen hat. Sie zeigen seine einzigartigen Nachempfindungen von Meisterwerken italienischer Kunst aus der Zeit vom frühen Mittelalter bis zum 16. Jahrhundert.

In Trier geboren, erhielt Ramboux seine künstlerische Ausbildung zunächst bei Jacques-Louis David in Paris. Nach Stationen in Trier und in München, wo er an der Akademie eingeschrieben war, begab er sich nach Rom. Dort angekommen fand er schnell Anschluss an den Künstlerkreis der Nazarener. Die von der Gruppierung verfolgten Ideen zur Erneuerung der Kunst bestimmten sein Schaffen. In den folgenden Jahren unternahm der Künstler mehrere Reisen südlich der Alpen, auf denen eine Vielzahl an Zeichnungen, Skizzenbüchern und Aquarellen nach Fresken, Wandmalereien und Mosaiken entstanden sind. Er besuchte noch heute bei Italienreisenden beliebte Orte wie Ravenna, Assisi, Siena oder Rom.

Die Werke Ramboux’ stellen in vielen Fällen die frühesten detaillierten Farbabbildungen der Malereien dar, was ihren besonderen Wert ausmacht. Sie sind aber vielmehr als nur einfache Kopien. Der Künstler schreibt seinen Aquarellen eine eigene, ganz besondere Ästhetik ein und erfindet die Bilder auf seine Weise neu.

Die einzigartigen Blätter zählen zum Bestand des Museum Kunstpalast in Düsseldorf. Eine Kooperation machte die großzügige Leihgabe für die Neusser Schau möglich. Bislang wurde das „Museum Ramboux“ noch nie in vergleichbarer Geschlossenheit präsentiert.

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