–  Clemens Sels Museum Neuss

VON HIER?

Von Heimaten und Herkünften

Wo haben die Menschen im Rheinland ihre Wurzeln? Wer stammt von Einwanderern ab? Wer ist überhaupt einheimisch? Diesen Fragen geht die Ausstellung in einem langen Flug durch 30.000 Jahre niederrheinischer Geschichte nach.

Seit ihren Anfängen ist die Geschichte der Menschheit eine Abfolge von Migrationen. Der moderne Mensch entwickelte sich in Afrika und besiedelte von dort Europa. Zu Beginn der Jungsteinzeit wanderten die Nachfahren von Ackerbauern aus dem Fruchtbaren Halbmond bis an den Niederrhein und brachten ihre Kenntnis von Getreideanbau und Viehzucht mit.

Menschen aus Italien und Nordafrika sowie von der Iberischen Halbinsel kamen ebenso wie Germanen von der Elbe in römischer Zeit in die Provinz Niedergermanien. Sie gehören mit zu den Vorfahren der niederrheinischen Franken. Eine regelrechte Welle von Einwanderern in den Städten setzte im 18. Jahrhundert, besonders aber mit dem Beginn der Industrialisierung im frühen 19. Jahrhundert ein. Neben Händler, Handwerkern und Arbeitern aus Italien kamen Revolutionsflüchtlinge aus Frankreich oder Ziegler aus Belgien und den Niederlanden.

Im 20. Jahrhundert intensivierten sich die Wanderungsbewegungen: Auf Arbeiter aus dem heutigen Polen Anfang des Jahrhunderts und auf Flüchtlinge und Heimatvertriebene aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten nach dem Zweiten Weltkrieg folgten „Gastarbeiter“ aus Italien, Griechenland, Portugal, der Türkei oder dem ehemaligen Jugoslawien. In den 1980er Jahren setzte eine Welle von geflüchteten Menschen aus Vietnam, Iran, Afrika oder Syrien ein.

Genau betrachtet hat praktisch jeder Mensch im Rheinland auf die eine oder andere Weise einen eigenen Migrationshintergrund.

Die Ausstellung entsteht in Zusammenarbeit mit dem Beauftragten für Diversität, Integration und Antirassismus der Stadt Neuss und dem Institut für Geschichtswissenschaften der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Sie ist Teil des Themenjahres „Erdung“ des Museumsnetzwerks Rhein-Maas 2023/24.

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