Die Menschen im römischen Novaesium
Wer waren die Menschen, die in der römischen Garnison Novaesium lebten? Dieser Frage geht das Clemens Sels Museum Neuss in Zusammenarbeit mit dem Archäologischen Institut der Universität zu Köln in der Ausstellung nach.
Die Legionen und Kohorten, die den Limes, die römische Grenze, bewachten, waren nicht nur in Italien und Gallien, sondern auch auf der Iberischen Halbinsel, in Nordafrika oder im Nahen Osten aufgestellt worden. Im Militärlager Novaesium lebten daher Menschen aus Oberitalien und dem östlichen Mittelmeerraum ebenso wie aus Germanien und Gallien. Dies zeigen u.a. die Namen der Soldaten.
Die Garnisonsstandorte waren keine reinen Männerwelten. Neben den fast 6.000 Soldaten, die zeitweilig in Novaesium stationiert waren, waren hier mindestens ebenso viele Zivilisten ansässig. Das Leben dieser Menschen im Umkreis der Militärlager war auf vielfältige Weise mit der Garnison verknüpft. Neben den Familien der Soldaten zählten auch Handwerker, Händler und Bauern zu den Bewohnern des Lands am Limes. Viele von ihnen waren einheimisch-germanischen Ursprungs. Auch in den Militärlagern wohnten Frauen und Kinder, wie neuere Untersuchungen zeigen.
Die Bewohner von Novaesium kamen aus allen Teilen des Römischen Reiches, was sich auch in ihren religiösen Vorstellungen und in ihrer Ernährung widerspiegelt. Sie formten eine multikulturelle Gesellschaft, die der Wunsch nach Teilhabe am römischen Lifestyle vereinte. Der Garnisonsort an der Rheingrenze wurde so zu einem Zentrum der Romanisierung in der niedergermanischen Provinz.
Die Ausstellung ist Teil des Themenjahrs PROVINZ – des Verbunds der Kulturgeschichtlichen Museen an Rhein und Maas, das von der Regionalen Kulturpolitik des Landes NRW und dem Landschaftsverband Rheinland gefördert wird.
Die Ausstellung wird gefördert durch: