Der eiserne Helm stammt aus der Zeit der Burgundischen Belagerung. Die burgundische Schaller besitzt ein herunterklappbares Visier mit einem engen Sehschlitz. Wie viele andere Waffen und Ausrüstungsgegenstände aus der Zeit des Kölnischen Kriegs wurde sie bei Erdarbeiten vor den Toren der Stadt gefunden. Die Belagerung der Jahre 1474 und 1475 gilt als Wendepunkt der Neusser Geschichte. Wegen eines Streits über Steuereinnahmen wird Erzbischof Ruprecht in Köln vom Domkapitel abgesetzt. Er ruft den Herzog von Burgund, einen Verwandten, zu Hilfe. Am 29. Juli 1474 erreicht Karl der Kühne mit seinem Heer Neuss, das er nun zehn Monate lang belagert und mit einer der modernsten Artillerien der Zeit beschießt. Erst die Ankunft eines Entsatzheers unter Führung Kaiser Friedrichs III. beendet am 29. Mai 1475 die Belagerung. Als Belohnung für ihren erfolgreichen Widerstand verleiht der Kaiser der Stadt Neuss zwar Privilegien, doch sie erholt sich nur schwer von den großen Zerstörungen.