Himmelfahrt Christi
Tafel der rechten Flügelinnenseite des Hochaltars der Lamberti-Kirche in Hildesheim

Meister des Hildesheimer Lambertialtars (tätig um 1420)

Datierung
um 1420
Medium
Tempera auf Eiche
Abmessungen
Höhe: 67 cm
Breite: 61,5 cm
Inventarnummer
D1317
Zugang
Sammlung Dr. Clemens Sels

Das Altarretabel ist ein bedeutendes Werk der Internationalen Gotik und stammt von einem bislang unbekannten Meister. Die beiden, nur an Festtagen geöffneten Innenseiten der Flügel zeigen jeweils vier Szenen der Passion Christi vom letzten Abendmahl bis zum Jüngsten Gericht. Zu diesen prächtigen Tafeln gehört die „Himmelfahrt Christi“. Die heute etwas befremdliche Darstellung Christi, der vor den Augen der Gottesmutter Maria und der Apostel in einer Wolke entschwindet, ist eine seit dem Hochmittelalter übliche Auffassung dieses Themas. Im Gegensatz dazu zeigt die andere Tafel der im geschlossenen Zustand sichtbaren Werktagsseite des rechten Altarflügels eine Szene aus dem Leben des Apostels Paulus. Vor seiner Wandlung zum Paulus und seiner Bekehrung zum Christentum empfängt der strenggläubige Jude Saulus vom Hohepriester die versiegelten Briefe mit den Namen der Mitglieder der christlichen Gemeinde in Damaskus, die er gefangen nehmen und nach Jerusalem bringen soll. Dass er die Dokumente hoch zu Ross entgegen nimmt, zeigt seine große Entschlossenheit, die Verfolgung der verfeindeten Christen aufzunehmen. Auch wenn die Öffnung des Bildraums zum realen Raum misslingt, faszinieren die kunstvoll verschränkte Bildarchitektur und die kontrastreiche Farbgebung bis heute.

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