Carl Wilhelm Tischbein (1797 – 1855)
Das Gemälde entsteht in Rom und schildert ein Geschehen aus dem Alten Testament. Der gottesfürchtige Tobit, zuvor auf wundersame Weise von seiner Blindheit geheilt, schreitet heran, um Sarah zu begrüßen. Sie ist die Braut seines Sohns Tobias, der mit Hilfe des Erzengels Raphael unbeschadet und mit reichem Gefolge aus der Fremde heimgekehrt ist. Obwohl seine Frau Hanna die junge Sarah bereits umarmt, sind sie und ihr Sohn nur Nebenfiguren des eigentlichen Bildgeschehens. Der Patriach und seine Schwiegertochter sind die einzigen Personen, deren Blicke einander begegnen. Der Maler initiiert die im nächsten Augenblick stattfindende Begegnung als Vereinigung zweier Menschen, deren Gebete von Gott erhört wurden. Ihr Vertrauen auf die göttliche Fügung wurde belohnt, indem ihnen Gottes Gerechtigkeit unerwartet zuteil wurde. Tischbein wählt einen weniger dramatischen, jedoch nach christlichem Empfinden bewegenden Moment der Erzählung.