August Macke (1887 – 1914)
August Macke gehört zur Künstlergruppe „Der blaue Reiter“, die 1911 gegründet wird. Während eines Aufenthalts am Thuner See entsteht vermutlich das Gemälde „Die Promenade in Braun und Grün“. Fünf Personen bilden den Mittelpunkt, um den sich die farblich nuancierten Blätter der aufragenden Bäume gruppieren. Neben den Grün- und Brauntönen setzt Macke bewusst rote Akzente ein, um die Fläche zu strukturieren. Hier geht es nicht um die äußere Erscheinung der Dinge, sondern um ihren „inneren Klang“.
Im April 1914 unternimmt Macke gemeinsam mit Paul Klee und Louis Moilliet seine legendäre Tunis-Reise. Dort gelingt es ihm durch seine Konzentration auf das Aquarell, die Intensität der Farbe nochmals zu steigern. Nachfolgend reist Macke in den Schwarzwald, wo er seine zuvor gewonnenen Erkenntnisse in einer Serie umsetzt, die er nach dem Wohnort der Familie mit „Kandern“ betitelt. Von den insgesamt vier Aquarellen ist das Neusser Blatt die am konsequentesten aufgebaute Komposition. Die Formen sind ganz aus der Farbe heraus gebildet und erinnern nur noch entfernt an Gegenständliches. „Kandern IV“ gehört zu seinen letzten Werken, da Macke nur wenige Wochen nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs in Frankreich fällt.