Grabstein des Feldzeichenträgers Oclatius

Datierung
Ende 1. - Anfang 2. Jahrhundert n. Chr.
Medium
Lothringischer Kalkstein
Abmessungen
Höhe: 230 cm
Breite: 92 cm
Tiefe: 29 cm
Inventarnummer
R3825

„Oclatius, Sohn des Carvus, Feldzeichenträger der Ala Afrorum, aus dem Stamm der Tungrer. Der Bruder und Erbe hat das Grabmal anfertigen lassen.“ (Lateinische Inschrift auf der Grabstele des römischen Soldaten)
In der zweiten Hälfte des 1. Jahrhunderts nach Christus ist die Reitereinheit Ala Afrorum am Niederrhein stationiert und wird mit germanischen Soldaten aus der Region weitergeführt. Oclatius war Tungrer, er kam also aus der Gegend um das heutige Tongern in Belgien. Auf dem Grabstein hält der Verstorbene in der rechten Hand ein Feldzeichen. Das Feldzeichen dient – ähnlich wie eine Fahne – der Orientierung der Soldaten auf dem Schlachtfeld. Nur sehr zuverlässige Soldaten werden als Feldzeichenträger ausgewählt. In der linken Hand trägt Oclatius ein aus mehreren Wachstäfelchen bestehendes Dienstbuch, das auf seine Funktion als Verwalter der Truppenkasse hinweist. Lediglich der Waffengürtel und das Schwert weisen Oclatius als Soldaten aus. Im unteren Teil der Stele ist der Stallknecht, ein Sklave, zu sehen. Er hält das mit Paradedecke und Hörnchensattel ausstaffierte Pferd am Zügel und trägt auf der Schulter höchstwahrscheinlich ein Bündel Speere.

Beschreibung in Gebärdensprache

Produziert von Skarbee Partnerschaft im Auftrag des Clemens Sels Museum Neuss

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