Katharina Grosse (* 1961)
Katharina Grosse wird ab Ende der 1990er-Jahre mit großformatigen Sprühbildern im Innen- und Außenraum international bekannt. Während die Künstlerin dort ganze Wandpartien raumgreifend mit Farbe besprüht, lässt sie auf diesen zwei Blättern diffuse Farbkörper im kleinen Format entstehen. Die beiden Arbeiten gehören zu einer fünfteiligen Serie von 2001 und zeigen auf Papier die charakteristische Formensprache von Grosse. Das gesamte Büttenpapier ist von breiten dynamischen Pinselbahnen überzogen. Der Prozess des Malens und die Spuren der Bewegung werden zum integralen Bestandteil ihrer Kunst. In ihrer charakteristischen Suche nach einer horizontalen und vertikalen Ordnung bringt die Künstlerin durch das Miteinander von meist grell leuchtenden Farben ein Moment von Irritation und Disharmonie in das Einzelwerk ein. Das Wechselspiel von matter und glitzernder Farbe erzeugt eine vibrierende Wirkung, die die Farbfläche visuell zu öffnen scheint. Der Blick des Betrachters taucht in die Malflächen ein, die gleichsam zu atmen und zu pulsieren beginnen.