Die Gebäckform zeigt Jesus beim Abendmahl inmitten seiner zwölf Jünger. Auf dem festlich gedeckten Tisch sind Teller, Trinkbecher und das Osterlamm zu erkennen. Die Backform wird vermutlich für die Herstellung von Gewürzkuchen verwendet, einer Spezialität der Neusser Kuchenbäcker. Das süße Gebäck wird bei Festessen als Nachspeise gegessen. Es ist relativ lange haltbar und eignet sich auch als Reiseproviant. Zubereitet wird es aus Roggen, Honig, Zimt, Ingwer und Nelken. Die Neusser Kuchen werden vor allem an Auswärtige verkauft, die zu den Jahrmärkten und als Quirinuspilger in die Stadt strömen. Als Ehrengeschenk überreicht sie Herzog Gerhard von Kleve-Berg 1440/1441 dem Kölner Erzbischof. Durch den Truchsessischen Krieg 1585 bis 1586 nimmt das Kuchenbäckergewerbe schweren Schaden. Der Niedergang der Quirinuswallfahrten im Dreißigjährigen Krieg läutet dann das Ende der Neusser Kuchenbäckerei ein.