Ein alter Garten in Kyoto

Emil Orlik (1870 1932)

Datierung
1900
Medium
Gouache auf Papier
Abmessungen
Höhe: 33,3 cm
Breite: 24,5 cm
Beschriftung
Bezeichnet u. l.: Orlik, monogrammiert u. r.: OE (im Kreis)
Inventarnummer
1986.032
Zugang
Erworben 1986 vom Verein der Freunde und Förderer des Clemens-Sels-Museums e.V.

Als einer der ersten europäischen Künstler tritt der Maler und Grafiker Emil Orlik eine Reise zu den Wurzeln des Japonismus an. Von Wien aus gelangt er 1900 von Genua über Hongkong nach Japan. Während seines zehnmonatigen Aufenthalts begeistert sich Orlik besonders für die alte Kaiserstadt Kyoto. Es entstehen neben Holzschnitten, Lithografien und Aquarellen seltene Pastelle und Gouachen, zu denen das Blatt „Ein alter Garten in Kyoto“zählt. Die Ansicht eines Tempelgartens lässt beispielhaft den Einfluss der Gestaltungsprinzipien und neuartigen Ästhetik japanischer Farbholzschnitte wie der Darstellung des Hourai-Tempels von Andô Hiroshige erkennen. Trotz des flächigen Aufbaus, der gleichmäßigen Farbintensität sowie der fließenden Konturlinie und ornamentalen Auffassung der Natur bleibt Orlik durch die angedeutete Raumillusion und symmetrische Anlage seinen europäischen Wurzeln verpflichtet. Obgleich die Japan-Bilder zu einem Zeitpunkt entstehen, als der Japonismus bereits seinen Höhepunkt überschritten hat, ist die Resonanz groß. Die unter dem Einfluss seiner Japan-Reise entstandenen Bildwerke stellen zweifellos einen Höhepunkt in Orliks Schaffen dar.

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