Verger à l’Ermitage
Obstgarten in der Einsiedelei

Maurice Denis (1870 1943)

Datierung
um 1892
Medium
Öl auf Karton, auf Holz aufgezogen
Abmessungen
Höhe: 57 cm
Breite: 47 cm
Beschriftung
Monogrammiert u. r.: MAVD
Inventarnummer
1959Ma040

In der Sammlung des Symbolismus nehmen die Nabis einen zentralen Platz ein. Diese schließen sich 1889 zusammen, um akademische Konventionen zu überwinden. Einen besonderen Stellenwert haben die Werke von Maurice Denis. Ein typisches Beispiel für den Flächenstil der Nabis stellt der „Obstgarten in der Einsiedelei“ dar, der sich einst im Besitz von Paul Gauguin befand. Aufgrund der flächigen Formvereinfachung und der wirklichkeitsfernen Farbgebung lässt das Werk den Einfluss des großen Vorbilds Gauguin und die Gestaltungsprinzipien des japanischen Farbholzschnitts erkennen. Ab etwa 1895 löst sich Denis von der flächengebundenen Malerei. Es entstehen Aktdarstellungen wie „Frauen mit Flieder“ mit den Gesichtszügen seiner Ehefrau Marthe, die er in der überzeitlichen Schönheit einer antiken Statue idealisiert. Die Blüten können als Hinweise auf den Frühlingsanfang und die Wiederkehr des Lebens gedeutet werden. Das Gemälde „Sinite parvulos“ ist ein weiteres Meisterwerk, in dem Denis eine einmalige Verbindung von Familienporträt und modernem Andachtsbild schafft. Im Klostergarten seiner Heimatstadt St. Germain-en-Laye kniet er vor Christus nieder. Durch dessen Anwesenheit versetzt Denis das familiäre Ereignis der Erstkommunion in eine sakrale Sphäre, während er eine Begebenheit aus dem Neuen Testament in die unmittelbare Gegenwart rückt.

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